Schulentwicklung


Jahrgangsmischung 1-4 ab 2021/22 auch am Standort Dattenfeld

Jahrgangsgemischter Unterricht erlebt in der gegenwärtigen deutschen Bildungslandschaft eine Wiedergeburt. Als Reaktion auf die rückläufigen Geburtenzahlen und den damit verbundenen Schülerrückgang ermöglicht er in vielen ländlichen Regionen den Erhalt kleiner Grundschulen und sichert damit die Attraktivität für den neuen Zuzug von Familien.

Die Wiederentdeckung dieser altbekannten Unterrichtsform, die unsere Großeltern (in den Volksschulen) teils noch erlebten, unterstützen den sich ständig und immer schneller verändernden Lernbegriff und die damit verbundenen inhaltlichen und methodischen Anpassungen. Viele pädagogische Entwicklungen und Neuentdeckungen der letzten Jahrzehnte finden in der Jahrgangsmischung ihren natürlichen Platz. Das soziale Miteinander wird gestärkt, die Größeren helfen den Kleineren und umgekehrt. Der individuelle Lernprozess vollzieht sich ganz natürlich wie in einer Großfamilie. Dabei bleibt der Klassenstamm erhalten, da jedes Jahr nur ein kleiner Teil die Klasse verlässt, und die Klasse mit neuen Erstklässlern wieder aufgefüllt wird. Kinder bleiben in ihrer Stammklasse, ob sie nun drei, vier oder fünf Grundschuljahre absolvieren. So bleibt alles im Fluss und trotzdem bekannt. Das bietet sowohl Sicherheit als auch Kontinuität, was besonders zu Beginn der Schullaufbahn wichtig ist. Wir sprechen aus Erfahrung, denn seit August 2016 wird an unserem Standort Herchen bereits mit großem Erfolg in drei jahrgangsgemischten Klassen 1-4 unterrichtet.

Konzeptionell planen wir unseren Unterricht so, dass der jahrgangsgemischte Kernunterricht durch Fachunterricht in den Hauptfächern ergänzt wird. Die Anzahl dieser Fachstunden wird mit jeder höheren Klasse erweitert, sodass die Viertklässler in ihrem letzten Schulhalbjahr an der Grundschule am meisten Fachstunden haben.

Wir sind stolz und freuen uns, dass ab dem kommenden Schuljahr auch am Standort Dattenfeld jahrgangsgemischt unterrichtet werden kann, und wir damit eine pädagogische Insel bilden, die zur Vielfalt unserer heimatlichen Schullandschaft beiträgt und diese bereichert.

S. Weinert/D. Kickuth-Artelt